Stephan Kaluza | Fotokünstler, Maler, Autor

Geboren 5. April 1960 in Bad Iburg

Lebt und arbeitet in Düsseldorf

Die fotorealistischen, teils extrem großformatigen Arbeiten der Serie „Transit“ lassen vermuten, dass der Künstler nur wiedergibt, was ist, und dies in meisterlicher Malerei. Tatsächlich aber sind diese fiktionalen Naturlandschaften eine intensive Auseinandersetzung Kaluzas mit dem Werden und Vergehen von Leben, und mit dem Verhältnis, das der Mensch zur Natur hat.

Der Bildtitel ist dabei nicht selten der Schlüssel zur Bedeutungsebene – die Fotoserie „Felder“ zeigt mitnichten idyllische Landschaften, sondern die Topographie der Gedenkstätte Ausschwitz oder aber das Schlachtfeld von Verdun. Man sieht der Natur nicht an, „dass sie einst Schauplatz eines Menschheitsverbrechens oder eines Krieges war – ganz im Gegenteil: Man sieht eine landschaftliche Idylle, die einzig durch das blutige Bild im Kopf aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Neben der Auseinandersetzung zwischen Bild und Betrachter interessiert mich daher auch, wie sich vergangener Schaden und gegenwärtige Traumata in der Natur äußern.“ [SK] Auch in seinen Romanen und Theaterstücken beschäftigt sich Kaluza mit der Vergänglichkeit des Dinglichen und dem Phänomen des Idylls.

Kaluzas neueste Arbeiten beschäftigen sich mit Film-Stills –es entstehen abstrakte Gemälde oder malerische Szenenfolgen, in denen die Protagonisten gerade verfangen sind. „Die Künstlichkeit der filmischen Welt in ‚Somnia‘ steht der Natürlichkeit der Natur in ‚Transit‘ gegenüber.“ [SK]

Werdegang

1986 – 1994 Studium an der FH Düsseldorf, der Kunstakademie Düsseldorf, und der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf

Ausstellungen (Auswahl)

1999 Lucas Cranach Stiftung Weimar (G)

1999 Russisches Museum St. Petersburg (G)

2002 Galerie Schloß Mochental (G)

2003 Georg Kolbe Museum Berlin (G)

2004 „Declaration“, State contemporary Museum of Art, Seoul (G)

2005 „Distanzen“ St. Matthäus Kirche/Kulturforum, Berlin (E)

2005 „Schrift, Bilder, Denken – Die Kunst der Gegenwart und Walter Benjamin“, Haus am Waldsee, Berlin

2006 Contemporary art center, Vilnius (G)

2006 Landesmuseum Oldenburg (E)

2007 „Ribbentrops Living Room“, Zendai Museum of Modern Art, Shanghai (E)

2007 „Leibhaftig“, Kunstverein Konstanz/Ravensburg (G)

2008 „Heart Quake“, Museum of the Seam, Jerusalem (G)

2008 „El Puente de la Vision“, Museo de Bellas Arte, Santander (G)

2009 Kunstverein Bethanien, Berlin (E) „Die unsichtbare Mauer – complexe 16“

2010 „The Right to Protest“, Museum of the Seam, Jerusalem (G)

2010 Art Amsterdam, Blauhaus – Performance

2010 Stadttheater Bielefeld, Puls 2 – Fearful Symmetries & Christian Zeals, Bühnenbild – 2010 Galerie Michael Schultz, Berlin (E)

2011 Kai 10, Arthena Foundation, Düsseldorf (E) „Felder“, Dumont Verlag, Köln

2011 „Der Dritte Raum“, Kunsthalle Düsseldorf (G)

2011 „Das Rheinprojekt – complexe 1“, Arp Museum, Remagen (G)

2012 Kunsthalle Osnabrück (G/E)

2012 „Developed Landscapes (Felder)“, Gwangju Museum of Modern Art, Korea (E)

2013 Salon der Gegenwart, Hamburg (E/G)

2013 „Felder II“, Galerie Headegg, München (E)

2013 Kunsthalle Dresden (E)

2013 FEM Kulturfestival, Rio de Janeiro (E)

2013 Infinity: Neo-Espressionism/Contemporary Art, Zhang Zhuang, Beijing (G)

2014 Sanatorium Gallery, Istanbul (E)

2014 „Felder II“, Polnisches Institut Düsseldorf (E)

2014 „Abfolgen“, Neue Galerie Haus Beda, Bitburg (E)

2014 „Felder“, Goethe-Institut Paris (G) und Toulouse (E)

2015 „Das Rheinprojekt“, Goethe Institut, Salvador, BR (E)

2015 Palacete das Artes Rodin Bahia, Salvador, BR (E)

2016 „12-21“ Kunsthalle Düsseldorf (G)

2017 Rosenhang Museum, Weilburg (G)

2017 „12-21“, ME Collectors Room/Stiftung Olbricht (G)

2017 „Transit“ Bergerkirche, Düsseldorf (E/G mit Dieter Nuhr)

2018 „Demarkation/Transit“ Museum Ludwig, Koblenz (E)

2018 Sammlung der Ruhruniversität Bochum (FBZ) (G)

2018 „Das Rheinprojekt“, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Warschau (E)

2018 Istanbul Modern, Istanbul (G)

2019 Kunstverein Xanten (G)

2019 „Transit“ Ludwig Galerie Schloss Oberhausen (Kunstverein Oberhausen) (E)

2020 „Unruhig wandern“, Osthaus Museum Hagen (E)

2021 Ludwig Museum Koblenz (G mit Ingo Bracke)

Preise (Auswahl)

Art Chicago 2003

ARCO 2004

George Konell Preis der Stadt Wiesbaden, 2005

Carl Lauterbach-Preis der Carl – und Ruth Lauterbach-Stiftung, Düsseldorf, 2005

Kunstpreis des FBZ, Bochum 2019