Stephan Kaluza ist ein in Düsseldorf lebender Fotokünstler, Maler und Autor sowie Lehrbeauftragter an der Hochschule Düsseldorf und am Mozarteum in Salzburg.

Die Landschaften, die Kaluza in seinen Gemälden erschafft, gibt es nicht wirklich. Es sind Komposition, die das Sinnliche in besonderer Weise betonen, und die gleichzeitig dem Alltäglichen Aufmerksamkeit einräumen. Ein einzelnes Blatt wird zum Eyecatcher, ein sonnenbeschienenes Farnkraut zum Motiv, während wir es im Vorbeigehen kaum wahrgenommen hätten. Der Maler führt uns in seinen Werken die Natur in idealisierter Weise vor Augen, und fragt gleichzeitig, ob sie so noch da sein wird in 50 Jahren.

Besonders magisch sind die Wasserbilder von Stephan Kaluza. Die bewegte Wasseroberfläche des Meeres, die sich brechende Welle, der Blick durch das Wasser auf den kieseligen Grund – nur einen Bruchteil einer Sekunde stellt sich die Natur genau so dar, im nächsten schon wieder anders. Kaluza erlaubt uns, indem er einen dieser flüchtigen Momente auf Leinwand festhält, die Schönheit dieses Moments wieder und wieder in Ruhe zu betrachten.

Für manche Arbeiten wählt Stephan Kaluza eine Farbpalette, die sich auf das Spektrum von Weiß bis Schwarz konzentriert. In zart abgestuften Grautönen schafft er Landschaftsporträts, die die Verwundbarkeit der Natur sichtbar machen – sei es beim Blick auf einen abgestorbenen Baum oder auf das trockene Unterholz im nächtlichen Blitzlicht. In „Transit 159“ zeigt Kaluza ein Stück des Rheinufers, das sich im diesigen Tageslicht immer weiter auflöst und dem Blick des Betrachters entzieht. Dieses Werk entstand im Kontext des „Rheinprojekts“ – Kaluza erwanderte Anfang der 2000er Jahre den gesamten Rhein von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in die Nordsee bei Rotterdam und fotografierte dabei alle 70 bis 90 Meter das gegenüberliegende Ufer. Es entstand so eine Gesamtdokumentation dieses 1.600 km langen Flusses.

Das malerische Werk von Kaluza umfasst auch abstrakte Arbeiten. Der direkte Vergleich seiner fast fotorealistischer Landschaftswiedergabe – je näher das Auge dem Pinselstrich kommt, desto mehr löst sich das Werk auf – und den abstrakten Werken zeigt in beeindruckender Weise, wie nah Gegenständlichkeit und reine Farm- und Farbklänge beieinander liegen können.

Die neuesten Werke der Serie „Somnia“ (in der römischen Mythologie die Götter der Träume) sind aus Filmstills entstanden. Durch digitale Bildbearbeitung entstehen abstrakte Kompositionen, die Assoziationen wecken an die alten Filmführer-Countdowns, mit denen der Moment des Filmbeginns spannungsvoll aufgeladen wurde.

STEPHAN KALUZA I TRANSIT – SOMNIA

 7. Mai bis 11. Juni 2023

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